Archivieren
Sie haben Ihre Medien digitalisiert, benannt und strukturiert? Jetzt sollten Sie Ihre Dateien so sicher wie möglich speichern. Hier bekommen Sie eine Aufstellung der gängigen Möglichkeiten.
- RAID Festplatten Systeme - "Redundant Array of Independent Disks". Durch Spiegelung oder Aufteilung der Daten auf verschiedenen im Verbund arbeitenden Festplatten kann eine höhere Datensicherheit entstehen. Weil die meist mechanischen Festplatten in einem externen Gehäuse verbaut sind und somit Wärme und Belastung ausgesetzt werden, liegt die Lebensdauer bei ca. 2-5 Jahren. Da die Platten relativ einfach gewechselt werden können, ist die Lebensdauer der Systeme um ein vielfaches höher. Um das richtige System für die eigenen Ansprüche zu wählen, bedarf es etwas Recherche und Wissen. Fazit: Für technisch affine Menschen die bereit sind etwas mehr zu investieren durchaus interessant, besonders als NAS System für das Heimnetzwerk.
- HDD interne Festplatte 3,5 Zoll / 2,5 Zoll - "Hard Disc Drives", also klassische mechanische Festplatten sind in den meisten PCs und Laptops verbaut. Sie sind verhältnismäßig günstig, aber auf Grund von Wärmebelastung und Temperaturschwankungen relativ anfällig für Ausfälle. Da sie bei jeder Computernutzung mitlaufen, verringert sich die Lebensdauer zusätzlich (2-5 Jahre). Als Archiv-Speicherplatz sind sie daher nicht die beste Wahl. Fazit: Um mit seinem Archiv zu starten völlig ausreichend, aber auf Dauer nicht die beste Lösung.
- HDD externe Festplatte 3,5 Zoll / 2,5 Zoll - In einem externen Gehäuse ist die klassische Festplatte wesentlich geeigneter. Sie hat weniger Temperaturprobleme und muss nur bei Bedarf gestartet werden, wodurch sie eine Lebensdauer von 5-10 Jahren erreicht. Man bekommt viel Speicherplatzt für relativ wenig Geld. Die kleineren 2,5 Zoll Festplatten kosten etwas mehr als die 3,5 Zoll Speicher. Achten Sie in jedem Fall auf einen modernen USB 3.0 Anschluss. Fazit: Für Anwender mit Datenmengen im Terrabyte Bereich eine gute Lösung.
- SSD interne oder externe Festplatte / 2,5 Zoll - "Solid State Discs" sind sogenannte Flashspeicher und haben keine mechanischen Teile, die empfindlich auf Temperatur und Erschütterung reagieren. Dadurch sind sie haltbarer und man kann von einer Lebensdauer von 10-30 Jahren ausgehen. Konzipiert sind diese Speicher aber für schnelles Laden von Dateien, z.B. Programme, und zur Zeit noch verhältnismäßig teuer. Fazit: Für ein mittelgroßes Archiv von ca. 500-1000 GB eine gute Lösung dank erhöhter Sicherheit vor Ausfällen.
- USB-Stick - Das kleine vielseitig einsetzbare Speichermedium hat viele Vorteile. Es ist preiswert, durch den Flashspeicher robust gegenüber Ausfällen und sogar in wasserfesten Varianten erhältlich. Von sehr günstigen Angeboten mit Speicherkapazitäten von 1-2 Terrabyte ist abzuraten, man kann z.Z. nur Ware von etablierten Firmen bis 512 GB empfehlen. Achten Sie auch hier auf die schnellere USB 3.0 Variante. Bei angemessenem Umgang können Sie von einer Lebensdauer von 10-30 Jahren ausgehen. Fazit: Für kleinere Archive bis 500 GB eine gute Lösung.
- SD Speicherkarte - Bekannt als Speichermedium in Digitalkameras können moderne SDXC ("Secure Digital eXtended Capacity") auch für die Archivierung interessant sein. Durch die Flash Technologie sind sie robust und wie bei allen Speichern dieser Art 10-30 Jahre haltbar. Hohe Speicherkapazitäten von 500-1000 GB kosten leider noch verhältnismäßig viel Geld. Fazit: Für kleinere Archive bis 250 GB eine interessante Lösung.
- CD / DVD / Blu-Ray - Rohlinge mit Daten zu "brennen" ist mittlerweile etwas aus der Mode gekommen, bietet aber immer noch einige Vorteile gerade für abgeschlossene Archivteile. Rohlinge sind ausgesprochen günstig und bei richtiger Handhabung und Lagerung auch relativ sicher. Daten auf CD (700 MB) halten ungefähr 5-10 Jahre, auf DVD (4,7 GB) ca. 10-30 Jahre und auf Blu-Ray (25 GB) beachtliche 30-50 Jahre. Besonders die Blu-Ray BDXL (100 GB) ist für die Langzeitarchivierung interessant, beachten sie deshalb beim Kauf eines Brenners die BDXL Fähigkeit. Nachteil ist, dass an den Daten nichts verändert oder in bestehende Ordner hinzugefügt werden kann, weswegen sie sich eher zur Datensicherung eignen. Fazit: Ein günstiges Medium, welches bei der Archivierung von Daten nicht vergessen werden sollte.
- M-DISC DVD und Blu-Ray - "Millennial Disc" Rohlinge haben eine anorganische, härtere Oberfläche, die mit einem stärkeren Laser beschrieben werden muss. Passende Brenn-Laufwerke am Markt sind dahingehend gekennzeichnet. Lesbar sind die Scheiben aber auch mit herkömmlichen Laufwerken. Der Hersteller gibt bei optimaler Lagerung eine Datensicherheit von 1000 Jahren an, was den stark erhöhten Preis gegenüber klassischen Rohlingen rechtfertigt. Fazit: Die ungewöhnlich lange Lebensdauer der Datenträger räumt ihnen im digitalen Archiv eine besondere Stellung ein.
- Cloud System - Die Vorteile von Online-Speichern ist vor allem der weltweite Zugriff auf Ihre Daten und die relativ hohe Ausfallsicherheit. Nachteilig sind die oft geringen Upload und Download Raten des eigenen Internetanschlusses, die den Datentransfer verlangsamen. Je nach Anbieter und Archivgröße können monatliche Kosten auf Sie zu kommen, die sich über die Jahre summieren. Fazit: Wer keine Probleme hat seine privaten Daten Firmen oder Konzernen anzuvertrauen, für den kann der aktuelle Cloudspeicher eine gute Lösung sein. Zukünftige Blockchain-basierte Cloud-Systeme werden Privatsphäre und Sicherheit erheblich verbessern.
Empfehlungen für Speichermedien finden Sie im Bereich HARDWARE
Tipp: Beschriften Sie CD / DVD Rohlinge nicht direkt sondern nur die Hülle, um Beschädigungen zu vermeiden.
Tipp: Vermerken Sie Ihre Speichermedien mit dem Kaufdatum oder legen Sie sich eine Notiz an, um die Lebensdauer einschätzen zu können.
Datensicherung (Backup)
Sie sollten von Ihrem privaten Archiv mindestens ein Backup haben, um Datenverlust vorzubeugen. Das einfachste ist, einen zweiten identischen Datenträger anzuschaffen und Ihre Daten auf diesen zu kopieren (Vollsicherung). Es sollte, wenn Daten ihrem Archiv zugefügt werden, regelmäßig aktualisiert werden.
Damit man nicht jedes mal alle Daten erneut kopiert oder sich auf das Erinnerungsvermögen verlassen muss welche Daten hinzugekommen sind, kann man eine Backup-Software nutzen, die nur die neuen Daten hinzufügt (inkrementelles Backup). Einige externe Festplatten bringen solch eine Software von Haus aus mit, es gibt aber auch gute kostenlose und sehr gute kostengünstige Softwareprogramme auf dem Markt.
Sie können je nach Archivgröße auch CDs, DVDs und Blu-Rays als Backup Lösung mit einbeziehen, das ist günstig und einfach, erfordert aber immer eine Vollsicherung. Da das beste Backup immer an einem anderen Ort gelagert wird, kann auch eine Internet-Cloud für einige Anwender interessant sein, idealerweise in verschlüsselter Form.
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Verschlüsselung
Um Ihr Archiv vor Zugriff anderer zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Verschlüsselung. Eine einfache Methode ist die Hardware Verschlüsselung. Sie können HDD Festplatten, SSD Festplatten und USB-Sticks mit fest verbautem Zahlenblock kaufen, um den Datenträger über die persönliche PIN Eingabe zu entsperren. Diese Funktion erhöht den Anschaffungspreis aber merklich. Die gängigste Variante ist die Software Verschlüsselung. Einige Anbieter liefern Ihre Festplatten mit einer vorinstallierten Software aus, Sie können aber auch auf kostenpflichtige oder freie Software zurückgreifen.
Empfehlungen für Verschlüsselungs-Programme finden Sie im Bereich SOFTWARE